Warum Kommunikation scheitert, wenn Gefühle ignoriert werden
- Adela Kohl
- 4. Okt. 2024
- 5 Min. Lesezeit

Jeder von uns bringt einzigartige emotionale Muster in seine Beziehungen mit. Diese Muster beeinflussen, wie wir auf Konflikte reagieren, wie wir unsere Gefühle ausdrücken – oder eben nicht ausdrücken – und wie wir uns emotional öffnen. Es gibt drei Haupttypen von Menschen, wenn es um den Umgang mit schwierigen Gesprächen geht: Die Klärenden, Die Meidenden und Die Distanzwahrer. Jeder dieser Typen erlebt Gefühle auf eine ganz bestimmte Art und Weise, geprägt durch tief verwurzelte Ängste, Unsicherheiten und Abwehrmechanismen. In diesem Artikel gehen wir auf die Gefühle ein, die hinter diesen Verhaltensmustern stehen, und zeigen, warum Kommunikation oft scheitert, wenn diese Emotionen nicht angesprochen werden.
Die Klärenden – Die, die alles aussprechen wollen
Menschen, die das Bedürfnis haben, alles sofort anzusprechen und zu klären, sind oft emotional tief mit ihrem Inneren verbunden. Sie fühlen sich durch unausgesprochene Spannungen enorm belastet. Für sie fühlt es sich so an, als würde ein schwerer Nebel zwischen ihnen und ihrem Partner hängen, der verhindert, dass sie klar sehen oder atmen können. Ihre größten Ängste sind Unsicherheit und das Gefühl, missverstanden zu werden.
Gefühle der Klärenden:
Frustration: Wenn Konflikte unausgesprochen bleiben, wächst ihre Frustration. Sie haben das Gefühl, dass sie versuchen, eine emotionale Verbindung herzustellen, während der andere sich entzieht.
Einsamkeit: Sie fühlen sich oft allein mit ihren Gedanken und Gefühlen. Ihre Versuche, alles anzusprechen, werden nicht als Bemühungen zur Lösung wahrgenommen, sondern als „Nörgelei“ oder „Dramatisieren“. Das führt dazu, dass sie sich emotional isoliert fühlen.
Angst vor emotionaler Distanz: Für Klärende fühlt sich jedes unausgesprochene Thema wie eine wachsende Distanz an. Sie fürchten, dass diese Distanz zu einem Punkt kommt, an dem die Beziehung zerbricht. Das treibt sie dazu an, immer wieder den Versuch zu unternehmen, alles anzusprechen.
Innere Überzeugung: Wenn wir nicht darüber sprechen, werden wir uns immer weiter voneinander entfernen.“ Für sie ist das Aussprechen von Gefühlen ein Akt der Liebe und der Nähe. Doch wenn der Partner sich zurückzieht, verstärkt das nur ihre Ängste und das Gefühl, allein gelassen zu werden.
Die Meidenden – Die, die den Elefanten im Raum ignorieren
Die Meidenden haben eine ganz andere emotionale Realität. Für sie ist der Gedanke, schwierige Themen anzusprechen, beängstigend. Sie fürchten nicht nur die Konfrontation, sondern auch die emotionalen Folgen. Konflikte bringen sie aus dem Gleichgewicht, und sie haben oft das Gefühl, dass das Ansprechen von Problemen nur noch mehr Chaos und Schmerz verursacht.
Gefühle der Meidenden:
Angst vor Eskalation: Für Meidende gibt es nichts Schlimmeres als einen emotionalen Streit. Sie haben vielleicht in ihrer Kindheit erfahren, dass Konflikte schnell außer Kontrolle geraten, und fürchten, dass jede Konfrontation in einem emotionalen Desaster enden könnte.
Überforderung: Meidende fühlen sich oft emotional überfordert. Sie haben nicht die Werkzeuge gelernt, um mit intensiven Gefühlen umzugehen, und reagieren daher mit Rückzug. Es ist, als ob sie den Deckel auf einem Topf halten, der kurz vor dem Überkochen steht.
Gefühl des Kontrollverlusts: Wenn sie über ihre Gefühle sprechen sollen, fühlen Meidende oft, dass sie die Kontrolle verlieren. Sie haben nie gelernt, wie man sicher über Emotionen spricht, und fühlen sich daher bedroht, wenn jemand versucht, sie dazu zu bringen.
Innere Überzeugung: Wenn wir nicht darüber sprechen, wird es schon irgendwie verschwinden.“ Sie glauben, dass das Ignorieren des Problems die einfachste Lösung ist. Doch diese Vermeidung führt oft dazu, dass sich die unausgesprochenen Gefühle wie ein Schatten über die Beziehung legen.
Die Distanzwahrer – Die, die emotionale Nähe vermeiden
Distanzwahrer sind diejenigen, die tiefer in der Vermeidung verankert sind. Sie haben oft schon früh gelernt, dass emotionale Nähe mit Schmerz und Zurückweisung verbunden ist. Aus diesem Grund halten sie Abstand – sowohl emotional als auch physisch. Sie fühlen sich überfordert und bedroht, wenn jemand zu viel von ihnen verlangt, und ziehen sich lieber in ihre emotionale „Sicherheitszone“ zurück.
Gefühle der Distanzwahrer:
Furcht vor Nähe: Für sie fühlt sich emotionale Nähe bedrohlich an, weil sie in der Vergangenheit vielleicht emotionale Ablehnung oder Vernachlässigung erfahren haben. Sie schützen sich vor Verletzungen, indem sie ihre Gefühle tief in sich vergraben und den Kontakt vermeiden.
Angst, „überwältigt“ zu werden: Distanzwahrer haben oft das Gefühl, dass Emotionen sie überfluten könnten, wenn sie sich auf sie einlassen. Deshalb halten sie alles, was zu intensiv wird, auf Distanz.
Gleichgültigkeit als Schutzmechanismus: Sie wirken oft kalt oder gleichgültig, aber das ist ihre Abwehr gegen die Angst, emotional verletzt zu werden. Tief im Inneren sehnen sie sich nach Verbindung, aber die Angst vor Schmerz hält sie davon ab, diese Nähe zuzulassen.
Innere Überzeugung: Emotionale Nähe führt nur zu Verletzungen, also ist es besser, Abstand zu halten.“ Sie haben das Gefühl, dass sie nur sicher sind, wenn sie emotionale Verwicklungen vermeiden. Doch dieser ständige Abstand führt dazu, dass ihre Beziehungen oberflächlich bleiben und keine echte emotionale Tiefe erreichen.
Wenn die drei Typen aufeinandertreffen
Die Dynamik zwischen diesen drei Typen kann äußerst herausfordernd sein. Die Klärenden fühlen sich oft von Meidenden und Distanzwahrern abgelehnt und missverstanden, während die anderen beiden Typen das Gefühl haben, dass die Klärenden sie emotional bedrängen. Das führt zu einem Teufelskreis: Je mehr der Klärende versucht, alles zu klären, desto mehr ziehen sich die anderen zurück.
Für den Klärenden entsteht das schmerzhafte Gefühl, dass ihre Bemühungen, Nähe zu schaffen, auf taube Ohren stoßen. Sie fühlen sich verlassen, allein und emotional isoliert. Ihre Sehnsucht nach Klarheit und Verbindung bleibt unerfüllt, was zu tiefer Frustration und Schmerz führt.
Wie ein heilender Kreis alle drei Typen unterstützen kann
Ein heilender Kreis, wie ein Women’s Circle, bietet einen einzigartigen Raum, in dem alle drei Typen ihre emotionalen Bedürfnisse ansprechen können – auf eine Weise, die sowohl sicher als auch befreiend ist.
Die Klärenden finden hier einen Raum, in dem sie ihre Gefühle aussprechen dürfen, ohne auf Widerstand zu stoßen. Sie werden gehört, ohne dass sie das Gefühl haben, jemanden zu überfordern.
Die Meidenden können in einem solchen Kreis lernen, dass das Ansprechen von Emotionen nicht bedrohlich ist. Sie erleben, dass es möglich ist, über Gefühle zu sprechen, ohne dass es zu Eskalationen kommt, und dass sie dabei sicher sind.
Die Distanzwahrer profitieren davon, dass sie in einem geschützten Raum langsam Vertrauen aufbauen können, ohne das Gefühl zu haben, emotional überwältigt zu werden. Sie können lernen, dass Nähe und Verbundenheit nicht mit Schmerz verbunden sein müssen.
Durch die Erfahrung in einem sicheren, unterstützenden Kreis können alle drei Typen emotionale Heilung finden. Sie lernen, dass ihre Art zu fühlen und zu kommunizieren akzeptiert wird, während sie gleichzeitig neue Wege entdecken, sich tiefer und authentischer zu verbinden.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du in einem Women’s Circle Heilung und Unterstützung finden kannst, besuche diesen Link auf unserer Webseite. Hier findest du alle Informationen, um Teil dieses kraftvollen Kreises zu werden, in dem du deine emotionalen Bedürfnisse wirklich gehört und gesehen fühlen wirst.
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